Von Dresden bis zum "Lauch" – Abenteuer mit Strom-Schock und Wildschweinalarm
- Lìa von Phoenixson
- 13. Nov. 2024
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Nov. 2024
Strecke: Stellplatz bei Schaffer Camping Dresden->Thiendorf->Lampertswalde -> Themencamping Grünewalder Lauch
Distanz: 65km In Dresden haben wir 1 Mal übernachtet. Aber wo geht's als nächstes hin?🤓 Frauchens einziger Wunsch für diese Reise war, das Meer zu sehen. Egal wo. Das vermisst sie nämlich. Nach einer kurzen Google Recherche war der Entscheid gefällt. Einmal quer (nach Norden) durch Deutschland.......auf die Insel Rügen💙 In einem Stück zu fahren, das wäre aber zu weit. Wir sind ja nicht auf der Flucht. Darum haben wir unterwegs 2 Stops geplant. Und beim ersten Stop kommt nun der Lauch in's Spiel😁 Wir übernachten auf dem Campingpark Grünewalder Lauch. Der Grünewalder Lauch ist ein etwa 100 Hektar großer See in Brandenburg am Ostrand des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft. Auf Bildern sah das ganz schön aus. Mit Mooslandschaften, kleinen Seen und gaaaanz viel Wald drumherum. Das wollen wir auf unserem Weg ein bisschen entdecken.
Hundepreise nach Benehmen?!
Jetzt kommt das Beste: Bei der Buchung musste Frauchen angeben, ob ich ein gut erzogener Campinghund (3 €) oder ein unerzogener bellender Hund (5 €) bin😂

Frauchen hat so gelacht, ich dachte kurz, sie wird gleich vom Stuhl fallen. Was sie ausgewählt hat? Bleibt unser Geheimnis. Aber eins sag ich euch: Ich belle nie ohne Grund. Vielleicht mal, wenn ein Eichhörnchen guckt. Oder ein Schatten. Oder ein Blatt. Aber das zählt doch nicht, oder?🤫
Das hat Frauchen auch noch nicht gesehen. Sehr lustig und sehr sympathisch.
Strom-Krise und Münz-Massaker
Die Fahrt von Dresden bis an den Grünewalder Lauch war wirklich schön und kurzweilig. Super für mich. Bei Anreise auf dem Camping war erstmal alles verschlossen. Alle Gittertore zu👀 Aber mein Rudel weiss sich zu helfen. Ein nettes Telefonat mit der Campingleitung später haben wir die Instruktion bekommen, auf den Stellplatz zu fahren und uns einfach irgendwo hinzustellen. Ein ganzer Camping für uns alleine. Das ist der Vorteil, wenn Du im Winter unterwegs bist🤭 Der Schock kam aber beim Strom. Wir mussten bereits lernen, dass in Deutschland, anders als in der Schweiz, der Strom mehrheitlich bei den Übernachtungspreisen nicht inklusive ist. Mit plus/minus 1€ pro kWh ist der Strom sehr teuer🤑 Da wir mit einem Elektroheizlüfter heizen müssen, kommt uns das relativ teuer zu stehen. Wir waren der Annahme, dass der Strom auf diesem Camping Pauschal zu bezahlen ist. Dem war nicht so🙄 Zu allem übel mussten wir an der Säule mit 0.50 Cent Stücken bezahlen. WAAASSS?!? So viele 50 Cent Stückli hat doch niemand🤯 Frauchen war ausser sich und hatte keinen Bock mehr. Aber Herrchen ganz der Charmeur.....konnte Frauchen etwas beruhigen. Mit Hilfe der Campingleiterin hat Frauchen ganze 40x 0.50€ Stücken bekommen. Ein ganzer Sack voll Münzen. So was auch. Aber so ist der Strom für die nächsten 2 Nächte gesichert.
Waldwandern, Wildschweine und eine Prise Panik
Nach der Aufregung bei der Anreise gestern, haben wir heute die Umgebung, sprich den Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft entdecken wollen.
Herrchen: „Wir gehen aber nicht zu weit.“ Und ich dachte mir so: Jaja, genau...ich kenn euch besser🙄 Zuerst führte uns ein langer, gerader Weg durch einen jungen Birkenwald. Irgendwann änderte sich die Umgebung und wir fanden uns in einem Föhrenwald wieder mit dichtem Farn. Was uns aber besonders auffiel, war der aufgewühlte Waldboden. Dies nicht nur an einer oder zwei Stellen. Nein der komplette Waldboden war aufgewühlt. Ihr wisst was das bedeutet. Riiiiiiesige Rotten von Wildschweinen wohnen hier🐗
Herrchen, unser DIY-Überlebensprofi, hat gleich zwei Speere geschnitzt. Einen für sich, einen für Frauchen. Weil man ja nie weiss. Ich hab keinen bekommen – wahrscheinlich, weil ich sowieso der Boss bin und meine Pfoten als Waffe reichen🐺
Immer tiefer in den Wald sind wir spaziert auf der Suche nach einer Sanddüne dies hier geben soll. Nach gut 4.5km haben wir die Düne mitten im Wald gefunden. Das sah ziemlich spektakulär aus. Wie auf dem Mond🌕 Dort gabs für einen wärmenden Tee. Frauchen war aber überhaupt nicht nach Tee trinken. Beim genaueren inspizieren der Sandhügel hat Herrchen ganz spezielle Spuren gefunden. Wolfsspuren🐺 Ziemlich frische dazu. Hunde spuren meint ihr🧐.....Es waren aber keinen Menschlichen Spuren weit und breit. Darum war sich Herrchen sicher, dass es Wolfsspuren sind.
Zurück im Schweinsgalopp
Der Rückweg? Reines Kino! Frauchen wollte nur noch weg. Nicht der Wölfe wegen. Die machen ihr keine Angst. Es sind die Wildschweine welche Frauchen tierische Angst gemacht haben. Der Weg zurück noch gut 4.5km lang, es war bereits nach 14:00Uhr und kein Mensch weit und breit. Dafür umso mehr Wildschweine.
Frauchen ging im Fluchtmodus voran, Herrchen blieb aber immer wieder stehen, um „in den Wald zu horchen“ (sein Lieblingshobby). Frauchen: „Hör auf zu horchen und beweg dich!“ Ich? Bin hin und her gerannt, um die Stimmung aufzulockern. Ein Schauspiel sondergleichen, sag ich euch😂
Die Erleichterung, als wir den Camping erreicht haben, war Frauchen ins Gesicht geschrieben. Zurück am Campingplatz sprach Frauchen mit zwei Angestellten. Und was sagten die? „Hier gibt’s Dachse, Hirsche, gaaaanz viele Wildschweine und auch Wölfe.“ Wir hatten also Recht. Schon zum zweiten Mal (nach der Ardéche in Frankreich) haben wir Wolfsspuren gefunden. Leider hat sich der Wolf selbst nicht gezeigt. Der Mann meinte, man könne die Wölfe ab und zu auf dem Camping heulen hören. Probleme mit den Wölfen gäbe es hier übrigens keine. Voilà geht doch ❤️
Fazit: Abenteuer pur!
Der erste Stopp hatte einiges an Adrenalin zu bieten. Frauchen hat gesagt, das reicht ihr für ein paar Tage. Morgen geht’s weiter Richtung Norden. Ich bin gespannt, ob wir irgendwo einen echten Wolf treffen – oder Frauchen mit Wildschweinen tanzt 😅
Bis dahin: WuffWuff, eure Lìa🐺
Comments